Peugeot erwägt angesichts des SUV-Booms eine Wiederbelebung des Kombi-Angebots

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Peugeot prüft die Möglichkeit der Wiedereinführung eines Kombimodells, möglicherweise als Nachfolger des eingestellten Kombimodells 508, da das Unternehmen eine Diversifizierung über seinen derzeitigen Fokus auf Schrägheckmodelle und SUV hinaus anstrebt. Die Entscheidung spiegelt einen breiteren Branchenwandel wider, in dem Automobilhersteller angesichts der wachsenden SUV-Dominanz Nischensegmente neu bewerten.

Aufstieg und Fall des 508 Estate

Der 2010 eingeführte Peugeot 508 sollte mit etablierten Konkurrenten wie dem Volkswagen Passat und dem Volvo S60/V60 konkurrieren. Obwohl es sowohl Fließheck- als auch Kombi-Karosserievarianten gab, gingen die Verkäufe zurück, insbesondere im Vereinigten Königreich, wo von der zweiten Generation nur 7.000 Einheiten hergestellt wurden, bevor sie Ende 2024 eingestellt wurde. Die Produktion wurde im Frühjahr 2025 vollständig eingestellt, ohne dass unmittelbar Pläne für eine dritte Generation bestehen.

Der Niedergang des Kombis steht in direktem Zusammenhang mit dem explosionsartigen Wachstum von SUVs. Verbraucher bevorzugen zunehmend die höhere Fahrhöhe, die wahrgenommene Vielseitigkeit und das mutigere Design von SUVs gegenüber herkömmlichen Kombis.

Erforschung von Alternativen zu SUVs

Alain Favey, CEO von Peugeot, erkennt die Sättigung des SUV-Marktes an und weist darauf hin, dass die Automobilhersteller aktiv nach Alternativen suchen. „Jeder … bringt sehr schöne SUVs auf den Markt … Man hat das Gefühl, dass in Zukunft noch etwas anderes kommen muss.“ Das Unternehmen schließt trotz früherer Nachfrageprobleme eine Rückkehr in das Immobiliensegment nicht aus.

Die größte Herausforderung besteht darin, ein tragfähiges Geschäftsmodell zu finden. Favey weist darauf hin, dass der ursprüngliche 508 aufgrund unzureichender Verkaufszahlen fallen gelassen wurde, Peugeot jedoch offen dafür ist, die Idee noch einmal zu überdenken, wenn sich eine überzeugende Marktchance ergibt.

Potenzielle Konkurrenten und zukünftige Modelle

Der Markt für traditionelle Kombis ist geschrumpft, aber die jüngsten Markteinführungen von Marken wie BYD (Seal 6), Toyota (bZ4X Touring) und Subaru (E-Outback) zeigen eine anhaltende Nachfrage nach diesem Karosseriestil.

Peugeot legt sich nicht speziell auf einen Kombi fest, sondern erforscht „etwas anderes“, das die Lücke zwischen SUVs und konventionelleren Fahrzeugen schließen könnte. Das Unternehmen werde nur dann weitermachen, wenn es ein „richtiges Erfolgsrezept“ für dieses Segment identifizieren könne.

Peugeot wägt seine Optionen sorgfältig ab und ist sich bewusst, dass die Zukunft seiner Produktpalette über den aktuellen SUV-Trend hinausgehen muss. Ob daraus ein direkter 508-Nachfolger oder ein völlig neues Fahrzeug wird, bleibt abzuwarten, aber die Tür ist offen.