Volkswagen hat beschlossen, den vollelektrischen ID. Buzz-Minivan für das Modelljahr 2026 in den USA und schließt sich einer wachsenden Liste von Autoherstellern an, die ihre aggressiven EV-Strategien überdenken. Dieser Schritt folgt auf ähnliche Pausen von Mercedes-Benz bei der EQE- und EQS-Produktion sowie auf die jüngste Ankündigung von Ford, den F-150 Lightning mit einem benzinbetriebenen Range Extender auszustatten.
Der allgemeinere Trend: Verlangsamung der Nachfrage nach Elektrofahrzeugen
Die Entscheidung spiegelt einen umfassenderen Wandel in der Branche wider, da sich das Umsatzwachstum bei Elektrofahrzeugen verlangsamt und die Rentabilität für viele Hersteller weiterhin schwer zu erreichen ist. Unternehmen stehen unter Druck durch hohe Produktionskosten, begrenzte Verbrauchernachfrage und politische Faktoren wie Zölle. In der internen Kommunikation von Volkswagen an die Händler heißt es, dass die Unterbrechung der Produktion es ihnen ermöglicht, sich auf den vorhandenen Lagerbestand zu konzentrieren und sich auf einen möglichen Relaunch im Jahr 2027 vorzubereiten.
Die Kernprobleme hinter dieser Verzögerung – darunter auch der ID. Der hohe Preis von Buzz (60.000 US-Dollar), die begrenzte Reichweite (ca. 230 Meilen) und der Verlust der US-Bundessteuergutschriften bleiben ungeklärt. Der 15-prozentige Zoll auf in Deutschland hergestellte Fahrzeuge verkompliziert die Situation zusätzlich.
Ford und Stellantis führen den Rückzug an
Andere Automobilhersteller reagieren auf diese Herausforderungen, indem sie sich von reinen Elektrofahrzeugen abwenden. Ford muss 19,5 Milliarden US-Dollar einstecken, um seine EV-Aktivitäten umzurüsten und Fahrzeuge mit erweiterter Reichweite mit Benzinmotoren einzuführen. Dies folgt auf einen Verlust von 5 Milliarden US-Dollar in seiner EV-Sparte im letzten Jahr. Stellantis verfolgt eine ähnliche Strategie mit seinem kommenden Ram-Pickup, während General Motors Plug-in-Hybride erforscht, da Elektrofahrzeuge in Originalgröße Schwierigkeiten haben, an Fahrt zu gewinnen.
Die Range-Extender-Option
Eine mögliche Lösung für den ID. Buzz soll einen Benzinmotor zur Reichweitenverlängerung einbauen, ähnlich dem Ansatz von Ford. Obwohl sich VW zu dieser Möglichkeit nicht geäußert hat, könnte das geräumige Design des Vans eine solche Modifikation ermöglichen. Dies könnte den Preis verringern und Bedenken hinsichtlich der Reichweite für US-Käufer ausräumen.
Verkaufszahlen zeichnen ein klares Bild
In den ersten drei Quartalen des Jahres hat VW weniger als 5.000 ID verkauft. Buzz-Einheiten in den USA. Unterdessen erfreuen sich günstigere Elektrofahrzeuge wie der Nissan Leaf und der Chevrolet Bolt zunehmender Beliebtheit. Der Kontrast unterstreicht die Preissensibilität des US-Marktes.
Der Tesla-Faktor
Die Schwierigkeiten anderer EV-Modelle unterstreichen Teslas Dominanz auf dem US-Markt. Die Autohersteller beeilten sich, den Erfolg von Tesla zu wiederholen, aber viele Verbraucher zeigten eine Vorliebe für die etablierte Marke. Die Branche setzt sich nun mit der Realität auseinander, dass es weitaus schwieriger ist, die Marktposition von Tesla zu reproduzieren als erwartet.
Letztendlich ist die Entscheidung von Volkswagen, ID. Die Buzz-Produktion ist ein Symptom einer umfassenderen Korrektur auf dem Markt für Elektrofahrzeuge. Autohersteller stellen sich auf langsameres Wachstum, höhere Kosten und sich verändernde Verbraucherpräferenzen ein. Die Zukunft der Elektrofahrzeuge in den USA wird wahrscheinlich eher eine Mischung aus batterieelektrischen, hybriden und benzinbetriebenen Fahrzeugen sein als ein schneller Übergang zur rein elektrischen Dominanz.
